Mittwoch, 31. August 2016

Letzter Abend

Es ist gerade 01:00 und es ist der 31.08... Heute fliege ich nach Namibia. Das Männchen in meinem Kopf spielt Filme über 1000 mögliche Szenarien in Namibia ab  :D Ich habe so viele Gedanken im Kopf und kann auch einfach nicht einschlafen. Meine Koffer stehen beide gepackt vor der Tür und die letzten Geräte werden noch aufgeladen. Sonst ist alles fertig gepackt... für ein Jahr. Ich realisiere das wohl alles erst wenn es morgen mit meinen Eltern mit dem Flieger aus Bremen nach Frankfurt geht und ich mich dort von ihnen verabschieden muss.
Heute gab es zum Abschluss Reibeplätzchen, natürlich Thermomix-Art (bestes Gerät im Haus). Den Abschied von meinen Freunden habe ich schon hinter mir. Zum Glück war da gerade Stadtfest in Oldenburg. Somit war das Tschüss-sagen nach einigen schönen, norddeutschen Bieren etwas leichter. Vermissen tue ich sie aber alle jetzt schon...
Namibiakuchen, gebacken vom Schwesterherz!
Heute habe ich außerdem von den EWE-Baskets Oldenburg (unser Basketball Bundesliga Team) tütenweise Sachspenden erhalten! Bälle, T-Shirts und Schweißbänder sind dabei. Meine Reisetasche ist zwar schon nach der Hälfte der T-Shirts fast geplatzt, aber irgendwie hat dann doch alles reingepasst. Ich bin mir sicher dass sie  in Namibia sehr gut verwendet werden können.

Nun werde ich mal versuchen die etwas zu schlafen, sonst geht nachher noch etwas schief (Ähnlich wie heute, als ich bestimmt 20 Minuten hektisch durch das Parkhaus gelaufen bin, indem ich geparkt hatte, und mein Auto einfach nicht gefunden habe. Es war natürlich da).
Ganz viele Gefühle und Emotionen entstehen momentan und wechseln von Minute zu Minute. Mal ist es die Trauer, alles und jeden hinter mir zu lassen. Mal ist es die Angst vor dem unbekannten. Was jedoch immer da ist, ist der Gedanke, dass für mich bald eine neue, wunderschöne und unfassbar erlebnisreiche Zeit beginnt. Ich bin so gespannt was das Jahr bringt und freue mich einfach wahnsinnig. Der nächste Blogeintrag folgt dann in ein paar Tagen aus Namibia!

Dienstag, 30. August 2016

Vorbereitung Teil 2

Die Aufregung war riesig, als die "Namibia-Family" sich im März zum ersten Mal in Göttingen zum ersten Vorbereitungsseminar treffen sollte. Es war ein ganz komischer Moment neue Menschen kennenzulernen und zu wissen, dass man nun ein Jahr miteinander verbringen würde. Zwischen dem traditionellen ASC-Essen, Schokolinsen und Doppelkeksen von Aldi, verbrachten wir jedoch schnell viel Zeit miteinander, sodass sich aus ersten Bekanntschaften schnell Freundschaften entwickelten.
Hauptsächlich haben wir auf dem Seminar über das Organisatorische geredet. Doch dank der beiden Abenteurern, Daniel und Swantje (ehemalige Freiwillige), haben wir viele Eindrücke aus der Sicht von zwei absoluten Namibia-Verrückten mitnehmen können.

Wieder zu Hause angekommen, war Priorität Nummer Eins: Visum! Außerdem habe ich mit dem Spendensammeln angefangen. Anfangs habe ich es über E-Mails schrieben probiert, hatte aber nur wenig Erfolg. Bei persönlichen Gesprächen konnte ich die potentiellen Spender wesentlich besser erreichen und somit kamen dann auch die ersten Spenden zusammen. Das kann ich auch nur als Tipp an die künftigen Freiwilligen weitergeben!

Das nächste große und letzte Treffen mit allen 70 Afrika-Freiwilligen fand dann im Juli im Harz statt. Ich hatte seit langer Zeit nicht mehr so viel Spaß wie dort. Mit 70 Freiwilligen (+ehemalige Freiwillige + afrikanischer Besuch aus Uganda, Tansania und Südafrika + Betreuer) Sport machen, Essen, am Lagerfeuer singen, Spiele spielen... Noch nie hat etwas so enorme Vorfreude in mir ausgelöst wie diese Woche unter Freiwilligen. Vor allem hatte ich das Gefühl dass sich unter uns Namibiafreiwilligen so eine großartige, um nicht zu sagen "#vollgeile" Gruppendynamik entwickelt hat (vollgeil ist Julias Lieblingswort, dass wohl bei allem was sie super findet gleich einmal fallen muss. Nun erstürmt es unaufhaltsam die Liste der meistgebrauchten Wörter von uns Freiwilligen :D).

Akrobatik auf dem Vorbereitungsseminar

Das sind die Namibia-Freiwilligen!
Ordnung muss sein 

Nun ist es ein Tag vor Abreise und mein Koffer ist immer noch nicht richtig gepackt. In den letzten Wochen gab es noch so viel zu tun, hauptsächlich Kleinigkeiten, aber Kleinvieh macht nicht nur im Geldbeutel Mist. Jetzt heißt es also das letzte Mal Zimmer aufräumen, ein Paar Sachspenden abholen und hoffen, dass ich alles dabei habe!

Super Gruppe!

Donnerstag, 25. August 2016

Vorbereitung Teil 1

Unglaublich, aber wahr: Noch eine halbe Woche, dann heißt es auf Wiedersehen Deutschland und Hallo Namibia! Das ist hier ist mein erster Blogeintrag, darum erwartet erstmal nicht zu viel von meinen „Deutsch-Abdecker“-Fähigkeiten und Designerkünsten. Ich möchte euch hier zuerst einmal berichten, wie die Vorbereitung für den Freiwilligendienst in Afrika stattgefunden hat. Aufgrund der konstant sinkenden Aufmerksamkeit beim Lesen von seitenlangen Blogeinträgen möchte ich meine Posts lieber kürzer halten und euch etappenweise von der Vorbereitung berichten. Hier nun Teil 1:

Angefangen hat alles in Oldenburg als meine zeitungslesende Mama mir Ende 2015 einen Artikel über eine bevorstehende Infoverantstaltung des ASC Göttingen in die Hände drückte. Ich ging also hin, ohne große Erwartungen. Die hätte ich aber ruhig haben können. Ich war so unfassbar beeindruckt von dem Freiwilligendienst im Sport, auf dem afrikanischen Kontinent, und absolut sicher, dass meine Bewerbung in ein paar Tagen im Postkasten liegen würde.
So kam es dann auch. Als ich dann per Post die positive Rückmeldung erhielt fiel mir echt ein Stein vom Herzen. Aber halt stopp. Nicht so schnell, erst musste ich noch durchs Auswahlseminar in Göttingen.
Dort lief alles aber ganz anders als erwartet. Lustige Spiele, coole Leute, ehemalige Freiwillige mit unglaublichen Geschichten, super nette Betreuer und Angestellte. Nichts mit Angst und Nervösität... okay vielleicht ein ganz bisschen. Ich habe viele Eindrücke bekommen und war so motiviert, dass mir selbst beim Einzelinterview das Grinsen nicht aus dem Gesicht gewichen ist. Glücklicherweise hat Julia (Hauptverantwortliche für die Freiwilligendienste in Namibia, also quasi meine neue Chefin) das nicht gestört. Das habe ich allerdings erst nach wochenlangem, seelisch definitiv nicht gesundem Gedulden auf eine Rückmeldung erfahren.
Die erreichte mich per Anruf mitten im Chemieunterricht. Da war mir dann selbst egal, dass mein Chemielehrer überhaupt nicht begeistert war dass ich plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, den Raum verließ. Ich war völlig aus dem Häuschen. Ein Jahr Afrika, unglaublich! Ich erhielt am gleichen Tag schon eine Mail zum ersten Vorbereitungsseminar und war nur glücklich und voller Vorfreude. Zu den Vorbereitungsseminaren aber dann im nächsten Eintrag mehr ;)